Vertriebene und Aussiedler haben solides Fundament für deutsch-polnische Freundschaft gebaut

Jubiläum des Nachbarschaftsvertrages

Der deutsch-polnische Nachbarschaftsvertrag feiert in diesem Jahr sein silbernes Jubiläum. Während beim Jubiläum vor fünf Jahren die Brückenfunktion der deutschen Minderheit in Polen und der polnisch stämmigen Bürger in Deutschland betont wurde, möchte die Ost- und Mitteldeutsche Vereinigung (OMV) der CDU Nordrhein-Westfalen diesmal an eine Gruppe erinnern, die schon mal außen vor gelassen wird: die Vertriebenen und Aussiedler. 

OMV-Landesvorsitzender Heiko Hendriks betont, dass dieser Personenkreis zu den ersten gehörte, die nach den schrecklichen Ereignissen des Zweiten Weltkriegs die Verständigung mit den Nachbarn in Polen gesucht habe. Gerade aus Nordrhein-Westfalen heraus seien viele Brücken entstanden, wie Städte- oder Schulpartnerschaften oder die Zusammenarbeit von kulturellen Institutionen. Diese seien ohne das persönliche Wirken von Vertriebenen und Aussiedlern undenkbar. „Deshalb begrüßen wir außerordentlich, dass die CDU-Fraktion einen Antrag in den Landtag eingebracht hat, dieses Versöhnungs- und Freundschaftswerk zu würdigen“, sagt der Mülheimer Landtagsabgeordnete. Dieser wurde in den Hauptausschuss als federführenden Ausschuss verwiesen und werde auch im Ausschuss für Europa und eine Welt mitberaten.
 
„Man wisse sehr wohl“, so Hendriks, “dass auch viele andere gesellschaftliche Gruppen ihren Beitrag zur deutsch-polnischen Nachbarschaft geleistet haben. Insbesondere aber die Vertriebenen haben nach Beendigung des Weltkrieges und ihres Heimatverlustes wieder die Hände zu unseren polnischen Nachbarn ausgestreckt. Dies ist eine großartige Leistung und verdient eine besondere Anerkennung.“, sagt Hendriks. Und der Zeitpunkt sei gut, meint der OMV-Vorsitzende. Die Erlebnisgeneration trete ab. Trotz vieler verschiedener innenpolitischer Irrungen und Wirrungen, sowohl in Polen als auch in Deutschland, in den letzten Jahrzehnten, sind die zwischenmenschlichen Beziehungen stabil gut geblieben. „Hier zeigt sich in besondere Weise, wie wertvoll die Bindungen auf gesellschaftlicher Basis sind, die auch von vielen Vertriebenen und Aussiedlern persönlich aufgebaut wurden“, zeigt sich Hendriks überzeugt. Die symbolische Anerkennung als Dank für die abtretende Generation sei daher für die OMV und die CDU anlässlich des runden Jubiläums eine angemessene Geste „für Menschen, die im deutsch-polnischen Dialog oft übergangen wurden“.

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